OpenAI setzt Ex-Mitarbeiter unter Druck

Drohungen und Geheimhaltung: Die dunklen Methoden von OpenAI

Am vergangenen Freitag berichtete Vox über schockierende Praktiken bei OpenAI, dem führenden Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen wollten, wurden mit drastischen und ungewöhnlich restriktiven Kündigungsdokumenten konfrontiert. Wer diese nicht innerhalb kurzer Zeit unterschrieb, riskierte den Verlust bereits erworbener Unternehmensanteile – eine Maßnahme, die in der Tech-Branche sehr selten ist.

Die Reaktion von OpenAI: Eine halbherzige Entschuldigung?

Sam Altman, CEO von OpenAI, reagierte einen Tag nach dem Bericht von Vox mit einer öffentlichen Entschuldigung. Er behauptete, nicht über die Existenz solcher Klauseln informiert gewesen zu sein und versicherte, dass das Unternehmen niemals die Anteile ehemaliger Mitarbeiter zurückfordern werde. Diese Entschuldigung wurde auch von anderen Führungskräften des Unternehmens wiederholt, allerdings zeigen interne Dokumente, dass sowohl Altman als auch andere Führungskräfte über diese Klauseln Bescheid wussten und sie sogar unterschrieben hatten.

Vertrauensbruch bei einem Vorreiter der KI

OpenAI, ein Unternehmen mit einer Bewertung von rund 80 Milliarden Dollar, hat sich das Ziel gesetzt, künstliche Intelligenz zum Wohle der gesamten Menschheit einzusetzen. Doch wie kann ein Unternehmen, das seine eigenen Mitarbeiter mundtot macht, dieses Vertrauen verdienen? Dokumente, die Vox vorliegen, zeigen, dass OpenAI mehrfach versuchte, ehemalige Mitarbeiter zur Unterzeichnung extrem restriktiver Vertraulichkeits- und Nicht-Diskriminierungsvereinbarungen zu zwingen, indem ihnen der Verlust ihrer Anteile angedroht wurde.

Eine Woche Zeit für Millionen-Entscheidungen

Besonders brisant: Ehemalige Mitarbeiter hatten oft nur eine Woche Zeit, um die komplexen Kündigungsdokumente zu prüfen und zu unterschreiben. Diese enge Frist ließ kaum Raum, um rechtlichen Rat einzuholen. Wer um eine Verlängerung bat, erhielt meist ablehnende Antworten. Für viele Betroffene bedeutete dies, dass sie entweder die restriktiven Vereinbarungen akzeptieren oder Millionen von Dollar aufgeben mussten.

Eine Zukunft voller Unklarheiten

Die öffentlichen Entschuldigungen und Versprechen von OpenAI klingen zwar beruhigend, doch viele ehemalige Mitarbeiter sind skeptisch. Die Gründungsdokumente des Unternehmens geben ihm weiterhin umfangreiche Befugnisse, um Anteile zurückzufordern oder den Verkauf von Anteilen zu blockieren. Um das Vertrauen wiederherzustellen, muss OpenAI klare Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass solche Praktiken nicht wieder vorkommen.

OpenAI steht nun vor der Herausforderung, nicht nur das Vertrauen seiner Mitarbeiter, sondern auch das der Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Das Unternehmen muss zeigen, dass es zu den hohen Standards steht, die es sich selbst gesetzt hat, und dass es bereit ist, aus seinen Fehlern zu lernen und sich zu verbessern.