Wie KI-Unternehmen den Markt erobern: Einblicke von Cohere-CEO Aidan Gomez
Ein anderer Weg: Cohere fokussiert sich auf das Unternehmenskundengeschäft
Im Vergleich zu vielen anderen aufstrebenden KI-Startups, die sich auf Endverbraucherprodukte konzentrieren, hat Cohere einen anderen Ansatz gewählt. Unter der Leitung von Aidan Gomez, einem der Mitautoren des bahnbrechenden Papiers „Attention is All You Need“, konzentriert sich das Unternehmen auf den Unternehmenskundenmarkt. Anstatt Chatbots für den Massenmarkt zu entwickeln, bietet Cohere maßgeschneiderte KI-Lösungen für große Unternehmen an.
Wettbewerbsvorteil: Kosten und Skalierbarkeit
Gomez erläutert, dass Cohere sich dadurch auszeichnet, dass es weniger Geld für die Entwicklung seiner Modelle ausgeben muss als viele Mitbewerber. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Cohere von Anfang an in einem wettbewerbsintensiven Umfeld agieren musste. Das Unternehmen profitiert davon, dass Unternehmenskunden sowohl risikoscheu als auch preissensibel sind. Diese Kunden bevorzugen einen Markt mit mehreren Anbietern, um bessere Angebote zu sichern und nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden zu sein.
Die Grenzen der KI: Noch nicht bereit für alles
Ein weiterer zentraler Punkt, den Gomez anspricht, ist die momentane Begrenztheit der KI-Technologie. Obwohl KI-Modelle beeindruckende Fortschritte gemacht haben, sind sie in vielen Bereichen, insbesondere in der Medizin, noch nicht bereit für den Einsatz ohne menschliche Überwachung. Gomez betont die Notwendigkeit, Menschen weiterhin in den Entscheidungsprozess einzubinden, um sicherzustellen, dass die Modelle korrekt und verantwortungsvoll verwendet werden.
Die Philosophie hinter Cohere: Ein System aus mehreren Modellen
Ein faszinierender Aspekt von Cohere’s Ansatz ist die Vorstellung, dass die Zukunft der KI nicht nur von einem einzigen Modell abhängt. Stattdessen besteht sie aus einem Netzwerk von Modellen, die miteinander interagieren, sich gegenseitig überwachen und korrigieren können. Diese „Systeme aus Systemen“ bieten eine robustere und zuverlässigere Lösung für komplexe Aufgaben.
Die Herausforderung: Menschliche Sprache ist unberechenbar
Ein zentrales Problem bei der Arbeit mit Sprachmodellen ist die Unvorhersehbarkeit der menschlichen Sprache. Während Computer traditionell deterministisch arbeiten – d.h., sie geben bei gleichem Input immer den gleichen Output – ist die menschliche Sprache viel variabler und kontextabhängig. Cohere arbeitet daran, diese Unvorhersehbarkeit zu minimieren und gleichzeitig die Vorteile der natürlichen Sprachverarbeitung zu nutzen.
Vertrauen und Kontrollmechanismen
Gomez diskutiert auch die Notwendigkeit, Vertrauen in KI-Systeme aufzubauen. Dies beinhaltet die Entwicklung von Kontrollmechanismen, die sicherstellen, dass KI-Modelle innerhalb akzeptabler Parameter arbeiten. Dazu gehören auch Systeme, die Modelle überwachen und bei Bedarf eingreifen, um Fehler zu verhindern.
Realistische Erwartungen an die KI
Abschließend betont Gomez, dass es wichtig ist, realistische Erwartungen an die Fähigkeiten der KI zu haben. Während die Technologie beeindruckende Fortschritte macht und in vielen Bereichen nützlich sein kann, gibt es immer noch viele Herausforderungen zu bewältigen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, die Fähigkeiten der Modelle zu verbessern und gleichzeitig ihre Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren.
Mehr dazu: Cohere CEO Aidan Gomez sees AI’s pathway to profitability – The Verge