Vorsicht, Fake-AI: Wie Unternehmen Kunden mit „AI Washing“ täuschen

Was steckt hinter dem Hype?

Im letzten Jahr haben viele Unternehmen mit künstlicher Intelligenz (KI) aufgerüstet und neue Produkte vorgestellt. Dabei fällt auf, dass nicht alles, was als „KI-gestützt“ verkauft wird, tatsächlich auf dem neuesten Stand der Technik basiert. Viele Anbieter nutzen den Boom der generativen KI, um ihre alten Produkte als revolutionär zu vermarkten – eine Praxis, die als „AI Washing“ bezeichnet wird. Genau wie beim „Greenwashing“, wo Unternehmen fälschlicherweise behaupten, umweltfreundlich zu sein, täuschen manche Firmen mit übertriebenen KI-Versprechen ihre Kunden.

Die Rolle der Aufsichtsbehörden

Auch die US-Börsenaufsicht SEC ist inzwischen alarmiert. Sie hat den Begriff „AI Washing“ geprägt, um diese irreführenden Praktiken zu benennen und Verbraucher sowie Investoren zu warnen. Es geht darum, dass Unternehmen ihre Technologien als weit fortschrittlicher darstellen, als sie es tatsächlich sind, um dadurch Wettbewerbsvorteile zu erlangen oder den Marktwert zu steigern. Solche Täuschungen können weitreichende Konsequenzen haben, insbesondere wenn sie zu Fehlinvestitionen führen oder die Erwartungen der Kunden enttäuschen.

Woran erkennt man „AI Washing“?

Es gibt einige Anzeichen, auf die man achten sollte, um nicht auf „AI Washing“ hereinzufallen:

  • Übertriebene Versprechungen: Wenn ein Produkt als Wunderwerk der KI dargestellt wird, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Oft steckt dahinter nichts anderes als herkömmliche Technologie, die neu verpackt wurde.
  • Mangelnde Transparenz: Seriöse Unternehmen geben detailliert Auskunft darüber, wie ihre KI funktioniert und welche Technologien eingesetzt werden. Vage oder ausweichende Erklärungen sind ein Warnsignal.
  • Fehlende Innovation: Produkte, die lediglich bestehende Technologien mit einem neuen Label versehen, ohne wirkliche Innovationen zu bieten, sind ein klarer Fall von „AI Washing“.

Was kann man dagegen tun?

Verbraucher und Investoren sollten sich vor dem Kauf oder der Investition in KI-Produkte gut informieren. Kritisches Hinterfragen und das Einholen unabhängiger Expertenmeinungen können helfen, Täuschungen zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, sich über die tatsächlichen Fähigkeiten und die Entwicklungsstandards der beworbenen Technologien zu informieren.

Insgesamt zeigt sich, dass in der schnelllebigen Welt der KI nicht alles Gold ist, was glänzt. Ein bewusster und informierter Umgang mit neuen Technologien ist der beste Schutz vor „AI Washing“.

Mehr dazu: ‘Not Generative AI’: Investors, Customers Call Out Legal Tech’s ‘AI Washing’ | Legaltech News (law.com)